Ihre Oldtimer-Werkstatt in Koblenz
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Komplett-Restaurierung eines Mercedes 190 Ponton-Kombi

ein seltenes Auto mit spannender Historie

Ausgangsbasis

Mercedes Benz W121.101, ausgeliefert am 15.1.1961. Es handelte sich um eine Halb-Karosse, die vom Werk nur bis zur B-Säule mit einer Karosserie ausgebaut war. Den Heckbereich hat die portugisische Fa. Santos zum Kombi ausgebaut und das Fahrzeug an die portugisische Regierung ausgeliefert, wo es bis 1990 durchgehend genutzt wurde. Danach hat es ein holländischer Kunstmaler in Porto übernommen. Auf dem Heimweg (auf eigener Achse) beschloss er, mit dem Auto eine Reise zu machen, die ihn 15 Jahre lang in viele Länder dieser Erde geführt hat. Es versteht sich von selbst, dass während dieser spannenden Zeit einiges am Auto repariert werden musste, was zum Teil sehr kreativ ausgeführt wurde. Auf diese "Kreativ-Reparatur-Spuren" sind wir bei unseren Arbeiten fast täglich gestoßen und haben manches Mal gestaunt, wie simpel manche Problemlösung aussah.

Junge Frau zum Mitreisen gesucht

Genau so stellen wir uns das große Abenteuer einer solchen Reise vor :). Nun - inzwischen steht das rote Abenteuer-Mobil bei uns in der Werkstatt und soll zu neuem Glanz auferstehen. Der neue Eigentümer gab uns die Aufgabe "Macht mal ein Note 1 - Auto daraus". Schon in seiner Studienzeit träumte er von genau so einem Wagen. Gut 40 Jahre später soll sich dieser Traum erfüllen. Wir freuen uns schon heute auf das Ergebnis und werden hier von den einzelnen Arbeitsschritten berichten.

Mann und Maus

Das war das Wohn-/Schlafzimmer (Blick nach hinten)

Oben rechts hinter der dunklen Abdeckung fanden wir ein gut ausgebautes Mäusenest mit allem drum und dran (Heu, Stroh, Textilreste, Haselnüsse, etc.).

 

Der alte Mann musste also nicht alleine reisen.

Erst mal alles auseinander bauen

Die erste Arbeit bei einer solchen Vollrestauration ist das Zerlegen des Wagens in seine gefühlten 10.000 Einzelteile. Dann hat man bessere Übersicht und sieht schon, wo der Hammer hängt. Die meiste Arbeit macht hier das Chassis und die Karosserie, die seeeehr vergammelt sind. Von außen kann man das bestenfalls erahnen. Die Wahrheit sieht man, wenn alles offen vor einem liegt.

Die Einzelteile füllen ein Schwerlastregal von 2 m Höhe und 6 m Länge.

Der Erste Schritt ist getan

So sieht die rechte vordere Seite schon besser aus. War ein Haufen Arbeit, da viele Bleche angefertigtr werden mussten. Inzwischen ist die gesamte Front schon fertig. Auch die Kotflügel und die Haube sind schon angepasst.

Chassis

Wenn man es genau nimmt, hat eigentlich nur noch der Kardan-Tunnel gestanden. Der Rest ist neu. Auch die beiden A-Säulen mussten untenrum erneuert werden. Jetzt bekommt die Karosserie noch ein paar neue Radkästen, ein Schiebedach und neue bzw. restaurierte Türen. Auch das (durch Wassereintritt) vollkommen durchgerostete Armaturenbrett muss erneuert werden.

Wir haben im Bild die Stellen, die erneuert wurden ROT markiert.

Manchmal denke ich, es ist einfacher ein neues Auto zu bauen, als ein altes zu restaurieren :-)

Alte Sünden

Vermutlich, weil die originalen Rücklichter zu teuer waren, wurden irgendwann Rücklichter von Ford P6? eingebaut und dafür die Karosserie verschandelt. Wir haben das natürlich zurück gebaut und nun bekommt er wieder die schönen alten Ponton-Rücklichter.

Karosseriearbeiten abgeschlossen

Nach erheblichem Zeitaufwand sind nun die Karosseriearbeiten abgeschlossen. Es gibt kein Loch mehr, das da nicht hin gehört :).

Als nächstes ist der Lackierer an der Reihe. Er wird spachteln und schleifen bis das Finish stimmt und dann mal eben den Lack auftragen. Es wird ein dunkles ROT werden, das prima zum Innenausbau passen wird, der zum großen Teil in rotem Leder und in hellem Holz ausgeführt wird.

 

Einzelteile überholen

Ein Auto besteht aus unzähligen Einzelteilen und Baugruppen. die bei unserem Exemplar alle noch funktionierten.

Aber eine Generalüberholung aller Teile bis ins Detail macht Sinn, wenn das Ergebnis top sein soll.

Ein gutes Beispiel ist dieses Lenkgetriebe. Beide Kegelrollenlager waren nur noch Schrott. Trotzdem hat es tadellos funktioniert. Mit den neuen Lagern und neuen Dichtungen wird es wieder sehr lange arbeiten.

Achsen überholen wirkt sich aus ...

... auf die Spurtreue, den Fahrkomfort und die Sicherheit.

Wir zerlegen die Achsen komplett, reinigen, sandstrahlen, grundieren und lackieren sie mit 2k-Chassis-Lack (sehr robust). Danach werden alle Verschleißteile erneuert und die Achsen wieder montiert.

Dasselbe machen wir mit der Bremsanlage.

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Wellness pur!

So ähnlich wird der Wellnessbereich des Fahrers aussehen, wenn wir fertig sind.

 

Dieses Bild stammt von einem 300 d (Adenauer)

 

Schiebedach

Ein originales Schiebedach haben wir auftreiben können. Nachdem der Sattler seinen Job gut gemacht hat, kann es nun eingebaut werden.

Bald wird er gespachtelt und lackiert

Auf den folgenden Bildern sieht man schon, dass sich wieder viel getan hat. Jetzt muss er gespachtelt werden, damit die Unebenheiten vom Schweißen beseitigt werden. Danach kann er lackiert werden.

Schiebedach

Das Schiebedach ist nun auch mit der Karosserie verschmolzen und wird dem Fahrer im SOmmer bei schönem Wetter eine Freude sein. Bei Regen hält es den Fahrer trocken.

 

Der Lackierer hat gute Arbeit geleistet. Danke dafür!

Nachdem nun viele Stunden Arbeit an den Vorbereitungen der Lackierung verrichtet wurden, kam dann noch der Lack drauf. Das Ergebnis ist makellos und begeistert uns vollkommen. Sehen Sie selbst.

... und noch ein Foto vom frisch lackierten Auto

Auch die Heckansicht mit den bestens restaurierten Türen macht sich gut. Man muss bedenken, dass diese Türen Unikate sind, die man nirgendwo  mehr kaufen kann.

Heute bekommt er seine Achsen und Räder wieder montiert. Dann können wir ihn bequem von einem zum anderen Arbeitsplatz schieben.

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